Der Design Reaktor Berlin ist ein disziplinübergreifendes Forschungsprojekt der Universität der Künste Berlin. Ziel sind innovative Kooperationen zwischen kleinen und mittelständischen Unternehmen und Gestaltern, um die Strategien und Perspektiven postindustrieller Standorte am Beispiel Berlin zu erforschen.

52 Betriebe jeglicher Couleur
Von der Mozarella-Käserei über einen Graveur bis zum Gummiwarenhersteller, vom Auto-Tuner über die Kofferfabrik bis zum Pastamacher, von Low- bis Hightech konnten wir 52 Unternehmen als Kompetenzpartner für die Zusammenarbeit gewinnen.

Verknüpfen und Ermöglichen
In einem zweiwöchigen Workshop-Cluster entstanden durch experimentelles Verknüpfen der Gewerke, Materialien, Technologien und Tools der Unternehmen hunderte von Ideen. Nach Einschätzung des Realisierungs- und Marktpotentials durch eine Jury wurden 57 Produkte mit hoher emotionaler und funktionaler Relevanz in enger Kooperation mit den Betrieben weiterentwickelt. 6 Patente wurden angemeldet.

Positionierung zwischen Experiment und Kommerz
Traditionell wird erst ein Produkt entwickelt, dann die Kommunikation und die Distribution geplant. Im Design Reaktor Berlin wird dies zeitgleich erarbeitet, um die Effizienz der Entwicklung und die Identität der Produkte zu steigern. Angestrebt wurde eine Positionierung der Produkte zwischen Experiment und Kommerz. Expertengespräche zu Markt-, Kommunikations- und Distributionsstrategien begleiten den Design Reaktor Berlin.

Praktisch-experimenteller Ansatz
Wesentliche Merkmale der Prozessgestaltung sind:
- der unmittelbar praktische Ansatz
- das disziplinübergreifende Arbeiten
- das Bilden von Schnittstellenkompetenz
- die kooperativen Autorenschaften
- die dynamische Projektsteuerung
- Kommunikation, Verbindlichkeit und Marktrelevanz
- die persönliche Initiative und die daraus entstanden vielfachen Beziehungen
In dieser disziplinübergreifenden Arbeitsweise werden interessante Potentiale für eine zukünftige Forschungskultur zwischen der Universität der Künste Berlin und Partnern aus der Wirtschaft sichtbar.

Die zweite Phase
Eine Hochschule kann entwickeln, initiieren und so dem Markt die Hand reichen. Für die kommerzielle Umsetzung braucht es jedoch Partner für den Transfer in den Markt wie Unternehmen und Agenturen.
In der ersten Phase sind über 50 Produkte entstanden. In der zweiten Phase soll aus diesen praktischen Erfahrungen eine Methode der Vernetzung für postindustrielle Strategien formuliert werden. Beides wird in einem Katalog, einer praxisrelevanten Dokumentation und weiteren Ausstellung veröffentlicht.







Das Projekt wird vom Berliner Senat für Wirtschaft, Technologie und Frauen durch EFRE-Mittel des Europäischen Entwicklungsfonds gefördert.



Innerhalb der Universität der Künste verbindet der Design Reaktor erstmals 81 Studierende aus sechs Fachrichtungen und zehn Professuren: Mode- und Produktdesign, digitales Design, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation, Kommunikationsdesign, Foto und Video.